Für Shinroku Shimokawa sind Bildhauerei und Kochen eng miteinander verbunden. Er schneidet, zerkleinert, schiebt, zerlegt, klopft und beobachtet das Material. Die Küche ist Werkstatt und die Natur Inspiration und Speisekammer: Er sammelt Pilze, Ginkosamen, Adlerfarn, Giersch oder Raps. Mit regionalen Zutaten und selbstgefertigten Kochutensilien macht er für sich die japanische Küche in Deutschland heimisch. Das Künstlerkochbuch gibt einen persönlichen Einblick in japanische Kultur, Bildhauerei und Kochen. Rezepte für alle Jahreszeiten regen zum Rausgehen und Nachkochen an. Die Erzählungen und Rezepte fließen durch das Buch hindurch.
Die Textebene wird durch zwei verschiedene fotografische Bildebenen ergänzt: Einerseits sind pure Zutaten und Speisen auf handgefertigtem Geschirr als Skulpturen inszeniert. Sie treten im bewusst großzügig gesetzten Weißraum der Buchseiten in einen poetischen Dialog mit dem Text. Andererseits geben dokumentarische Fotos des Künstlers Einblick in sein ästhetisches wie kulinarisches Beobachten, Forschen und Sammeln. So entsteht eine zugleich ruhige und spannungsreiche Gesamtkomposition, auf leicht durchscheinendes Papier gedruckt und als Schweizer Broschur mit Fadenheftung gebunden. Ein rauer, erdiger Buchumschlag macht das Buch selbst zum Objekt.
Ausgezeichnet mit dem »Preis der Stiftung Buchkunst« als Schönstes Buch des Jahres 2021.
Man kann keine Steine essen
Shinroku Shimokawa
PRIMA Publikationen, 2022(3rd edition)
ISBN 978-3-9821198-4-7
150 x 210 mm, 240 pp
Offsetprint
Subscribe to our newsletter
Events, new artist books and prints informaton directly to your inbox.
einBuch.haus
Berlin-based project space and publishing house, showcases international artists and designers through exhibitions that transform the concept of a book into three-dimensional space, while also publishing these exhibitions in book format to highlight the medium of artists' books.